Jim Rickard´s I-3 Faktor Trader: Ein Jahr des Durchbruchs für Nordkorea?

Liebes Mitglied,

ich wünsche Ihnen ein frohes neues Jahr!

Willkommen zum aktuellen Briefing von I-3 Faktor Trader, ihrem führenden Makro-Trading-Service, der eigenen Quellen und Methoden einsetzt, um Ihnen voraussagende Marktanalysen zu liefern, die Sie sonst nirgendwo finden.

Herzlichen Glückwunsch zu einem herausragenden Ergebnis im Jahr 2022!  Bei der konservativeren Variante hatten wir eine erstaunliche Gewinnquote von 100 % – 10 von 10 Empfehlungen haben einen Gewinn eingefahren. Bei der risikoreicheren Optionsvariante  beendeten wir das Jahr mit einer ebenfalls starken Gewinnquote von 81 % – 9 Gewinner und nur 2 Verluste.

Dies zeigt, wie wertvoll unser I-3 Indikator wirklich ist, wenn es darum geht, Anlegern wie Ihnen große Gewinne in hochvolatilen Märkten zu verschaffen. Ich hoffe, auch Sie haben von unseren vielen Kursgewinnen seit dem Start von I-3 Faktor Trader profitieren können! Schreiben Sie uns doch und berichten Sie über Ihre Erfolge – kundenservice@anlegerverlag.de.

Wir freuen uns auf weitere erfolgreiche Trades im neuen Jahr.

Und bleiben Sie wachsam für unseren ersten Handel des Jahres, der diese Woche veröffentlicht wird!

Was passiert in Nordkorea?

In den letzten Ausgaben haben wir uns mit der Situation in der Ukraine und in China sowie mit den Institutionen, die die Politik bestimmen, einschließlich der Federal Reserve, befasst, und das zu Recht.

Die Ukraine ist ein tragischer Krieg, aber er ist auch der Ausgangspunkt für einen globalen Finanzkrieg zwischen den USA und Russland mit Auswirkungen auf die Anleger weltweit. Bemühungen, den Zusammenbruch der Lieferkette zu beheben, haben angesichts der anhaltenden kriegsbedingten Unterbrechungen keine Aussicht auf Erfolg.

Auch China ist zu groß, um es zu ignorieren (wenn auch nicht unbedingt zu groß, um zu scheitern). China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt mit der größten Bevölkerung der Welt. Chinas Spitzname „Fabrik der Welt“ ist keine Übertreibung. Ob China nun wächst oder sich verlangsamt, sein Einfluss auf die Weltwirtschaft und die Märkte ist unübersehbar.

Das Gleiche gilt für die Fed. Wir stehen den Prognosen und der Politik der Fed sehr kritisch gegenüber, aber wir haben keinen Zweifel an den Auswirkungen der Fed-Politik auf das globale Wachstum. Die Fed kontrolliert direkt nur den US-Dollar, aber da der Dollar die größte Zahlungswährung der Welt und die wichtigste Reservewährung ist, ist sie de facto die Zentralbank der Welt.

So viel ist klar. Es gibt jedoch noch andere wichtige Entwicklungen auf der ganzen Welt, die aktuell zwar nicht in den Schlagzeilen sind, aber das Potenzial haben, die globalen Märkte ebenso stark zu beeinflussen wie die Ukraine, China und die Fed. In dieser Ausgabe befassen wir uns mit einem dieser Schläfer-Themen – Nordkorea.

Nordkorea ist eine der repressivsten Diktaturen und geheimnisvollsten Staaten der Welt.

Es wird von einem Mitglied der Kim-Familie in dritter Generation, Kim Jong-un, regiert. Er ist der Sohn des früheren Machthabers Kim Jong-il und der Enkel des Gründers der Kim-Dynastie, Kim Il-sung. Die politische Ideologie Nordkoreas heißt Juche, was grob mit Selbstvertrauen übersetzt werden kann. In Wirklichkeit ist Nordkorea eine reine Ein-Mann-Diktatur ohne Rechtsstaatlichkeit.

Nordkorea (genaugenommen die Demokratische Volksrepublik Korea oder DVRK) ist aus gutem Grund als das „Eremiten-Königreich“ bekannt (ein Allzweckbegriff für jeden von Mauern umgebenen Staat). Es ist schwierig, zuverlässige Informationen darüber zu erhalten, was in der DVRK vor sich geht. Flüchtlinge sind selten, und wer auch nur der Illoyalität verdächtigt wird, wird sofort getötet.

Nur weil wenig bekannt ist, heißt das aber nicht atuomatisch, dass nichts geschieht. Einige Ereignisse sind zu groß, um sie zu verheimlichen, darunter Atomwaffentests und Raketenstarts. Durch die Beobachtung des Erfolgs (oder Misserfolgs) von Waffentests im Laufe der Zeit ist es möglich, Rückschlüsse auf die technischen Fortschritte Nordkoreas zu ziehen.

Anhand des Tempos dieser Tests lassen sich auch Rückschlüsse auf die Drohgebärde von Diktator Kim Jong-un ziehen, die sowohl aggressiv ist als auch darauf abzielt, Wirtschaftshilfe und Sanktionserleichterungen als Gegenleistung für eine Verlangsamung zu erhalten.

Nicht alle Fortschritte in der Waffentechnologie beinhalten Tests, die per Satellit oder Seismograph beobachtet werden können. Nukleare Kettenreaktionen können auf hochentwickelten Computern simuliert werden. Ich habe dies im streng geheimen Los Alamos National Laboratory in der Wüste von New Mexico in der Nähe von Santa Fe aus erster Hand gesehen.

Raketenflugbahnen können in Hochgeschwindigkeits-Windkanälen simuliert werden. Wenn diese Labore und Geräte tief unter der Erde liegen, ist es für Außenstehende fast unmöglich, den Fortschritt zu messen, es sei denn, die Waffen werden tatsächlich abgefeuert.

Die DVRK hat seit 1984 über 147 Raketentests durchgeführt. Bei der überwiegenden Mehrheit davon handelte es sich um ballistische Kurz- und Mittelstreckenraketen (IRBM).

Es wurden mehrere Tests von ballistischen Interkontinentalraketen (ICBM) beobachtet, die in der Lage waren, US-Territorium zu erreichen, doch sind sich die Analysten uneinig darüber, ob es sich dabei um „abgespeckte“ Raketen handelte, die zwar Reichweite demonstrierten, aber keine schweren Nutzlasten tragen konnten. Trotz einiger Einschränkungen sind die Fortschritte Nordkoreas in der Raketentechnologie unbestreitbar.

Die letzte Atomexplosion in Nordkorea fand im November 2017 statt. Die Atomtests wurden daraufhin ausgesetzt, nachdem Präsident Trump Vergeltungsmaßnahmen angedroht hatte und bereit war, sich persönlich mit Kim Jong-un zu treffen, was er dann auch tat.

Die Aussetzung der Sprengstofftests bedeutete nicht die Einstellung weiterer Forschungen und Computersimulationen. Zweifellos ist die DVRK in der Lage, kurzfristig noch einen stärkeren Sprengsatz zu zünden.

Das fehlende Glied

Was Nordkorea in seinem Bestreben, sich mit ICBMs mit Nuklearsprengköpfen zu bewaffnen, die die Vereinigten Staaten erreichen könnten, fehlt, ist die Verringerung der Nutzlast und die Entwicklung einer Technik, die einen ballistischen Start und den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre überstehen kann, ohne auseinander zu brechen oder zu verbrennen.

Es ist nicht sicher, dass Nordkorea dieses kritische Stadium der Technologie erreicht hat. Auch wenn es unter Laborbedingungen Fortschritte erzielt hat, wird es tatsächliche Starts brauchen, um zu bestätigen, dass die Technologie funktioniert.

Zusätzlich zu den technologischen Fortschritten und Tests hat Nordkorea seine Nachbarn bedroht, indem es Raketen über ihrem Luftraum abfeuerte und die Tests in ihren Hoheitsgewässern aufschlagen ließ.

Die beiden größten Opfer in dieser Hinsicht sind Südkorea und Japan, aber auch Taiwan und die Philippinen waren direkt von den nordkoreanischen Raketentests betroffen. Auch das US-Territorium Guam befindet sich in Reichweite und ist durch diese Tests bedroht.

Ein Jahr des Durchbruchs

Die neuesten Erkenntnisse deuten darauf hin, dass 2023 ein Durchbruchsjahr für Nordkorea sein wird. Nordkorea hat im Jahr 2022 an 23 Tagen Raketenstarts durchgeführt, an einigen dieser Tage sogar mehrfach. Diese Tests umfassten IRBMs, ICBMs und Hyperschallraketen.

Es wird erwartet, dass dieses Tempo im Jahr 2023 zu noch mehr Tests führen wird. Kritisch anzumerken ist, dass Nordkorea offenbar kurz davorsteht, zum ersten Mal seit sechs Jahren einen Kernsprengstofftest durchzuführen. Kim Jong-un sagte kürzlich eine „exponentielle“ Steigerung der nuklearen Kapazität der DVRK im Jahr 2023 voraus.

Die treibende Kraft hinter dieser Welle von Tests und der Wiederaufnahme von Nuklearexplosionen ist eine dreifache.

Die erste Triebfeder ist die Einschätzung Kim Jong-uns, dass Joe Biden schwach ist und nicht energisch auf neue Tests reagieren wird. Die zweite Triebkraft besteht darin, dass die USA mit ihrer Verwicklung in den Krieg in der Ukraine und mit den Drohungen Chinas gegen Taiwan beschäftigt sind und nicht den Willen oder die Kapazität haben, Nordkorea mit den umfangreichen Ressourcen zu bestrafen, die bereits für diese anderen Konflikte eingesetzt werden.

Die dritte Triebfeder ist, dass Nordkorea bei seinen Bemühungen die stillschweigende Unterstützung Chinas und Russlands hat. (Russland hat eine schmale, 19 Meilen lange Grenze zu Nordkorea, einschließlich einer Eisenbahnlinie, die nur wenigen Laien bekannt ist). Dies ist die Kehrseite der US-Beschäftigung mit der Ukraine und Taiwan. Wenn die USA sich mit Nordkorea auseinandersetzen müssen, werden sie weniger in der Lage sein, Russland und China entgegenzutreten.

Diese Kombination aus Bidens Schwäche, Nordkoreas Aggressivität und dem strategischen Geschick Russlands und Chinas macht Nordkorea zu einer Zeitbombe, die nur darauf wartet, zu explodieren. Die Gefahren beschränken sich nicht nur auf die Tests selbst.

Es besteht auch die Gefahr, dass eine Rakete aus Versehen in Südkorea oder Japan einschlägt oder dass sich eine radioaktive Ladung in der Luft verbreitet, und eine schmutzige Bombe verursacht. In einem solchen Fall ist mit Vergeltungsmaßnahmen Südkoreas, Japans oder der USA zu rechnen, die von Russland oder China weiter verschärft werden könnten. Dies würde die Welt auf einen Dritten Weltkrieg zusteuern lassen.

Die Anleger müssen sich dieser Gefahren bewusst sein. Es handelt sich nicht um ein sogenanntes Schwarzer-Schwan-Ereignis, weil wir es kommen sehen können. Schon der erste Schritt in der Kette (z. B. ein Atomtest) kann eine heftige Marktreaktion auslösen, ohne dass die schlimmsten Szenarien abgewartet werden müssen. Die besten Strategien sind eine höhere Gewichtung in Gold und Bargeld und eine Reduzierung des Engagements in asiatischen Aktien.

Die nächste Ausgabe von I-3 Faktor Trader wird in zwei Wochen erscheinen. In der Zwischenzeit können Sie sich auf eine neue Handelsempfehlung freuen, die Sie vermutlich noch diese Woche erhalten werden.

Ihr

Jim Rickards

Chefanalyst, Rickards‘ I-3 Faktor Trader